Arsch-Cam-Gedenkseite
Memo
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Nach 3-jährig, anhaltendem Dauereinsatz ist unsere Budedigicam, von uns liebevoll Arsch-Cam genannt, nun leider nicht mehr unter uns. Sie konnte den enorm, strapaziösen Anforderungen nicht mehr standhalten und hatte ihren endgültig letzten Einsatz 2006 in Prag.
Das erste mal habe ich sie auf unserem Ungarn Urlaub in Siofok getroffen. Neben Walther, dem aufblasbaren Delphin war die Arschcam unser treuester Begleiter. Allerdings konnten wir sie auch dorthin mitnehmen, wo Walther draußenbleiben musste.
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Einsätze
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Pfingsten 2003: Budehütte
Sommer 2003: Urlaub Siofok/Ungarn
Sommer 2003: Southside
Pfingsten 2004: Budehütte
Sommer 2004: Urlaub Türkei
Sommer 2004: Wacken Open Air
Winter 2004: Schlittenfahren Hindelang
Silvester 2004: London
Sommer 2005: Onkelz Abschiedskonzert(erste Reihe inkl. Unterschrift von Pe Schorowsky)
Sommer 2005: Urlaub Siofok/Ungarn
Sommer 2005: Urlaub Wien & Pepsi Sziget Festival
Winter 2005: Schlittenfahren Hindelang
Winter 2005: Skihütte Jungholz
Pfingsten 2006: Lloret de Mar
Sommer 2006: Urlaub Prag
Dazu kommen annähernd weitere 70 harte Einsätze, wie z.B. Geburtstage, Oktoberfest, usw., in der Bude und etliche andere Einsätze.
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Eine Ode an die Arsch-Cam von Rocky
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Rein äußerlich betrachtet war sie eher unscheinbar, eine graue Maus, nicht gerade ein Schmuckstück und ohne jeglichen technischen Schnickschnack, wie man ihn bei den meisten ihrer Artgenossen finden kann, die dafür aber auch gleich ein Vielfaches kosten. Aber genau darin lag ihre große Stärke: Weniger ist manchmal eben doch mehr. Somit hat sie stets ihre Pflicht erfüllt und das bis zum bitteren Ende. Diese bestand darin, Fotos unter solchen Extrembedingungen zu schießen, in denen andere Kameras längst ihren Geist aufgegeben hätten. Wie ein Kriegsberichterstatter war sie stets in vorderster Front mit dabei und hat der Gefahr wacker ins Auge geblickt. Wenn es einen Orden für besondere Verdienste einer Kamera geben müsste, hätte unsere Arschcam sie längst erhalten. Selbstverständlich hat der Zahn der Zeit auch an ihr genagt und mit der Zahl der Einsätze ist auch die der Kratzer und Schrammen gestiegen. Aber genau das hat den Charme der Arschcam ausgemacht und den Grundstein für ihren Mythos gelegt. Jede Narbe hatte ihre eigene Geschichte. Das hat sie von der Riege der zerbrechlichen Hochglanzcams unterschieden, die den Großteil ihres Daseins in einem stoßfesten Etui oder eingepackt in eine Latexhülle oder einer Socke fristen müssen.
Die Arschcam dagegen war verletztlich. Sie war menschlich. Sie war eine von uns.
Auch wenn wir nach jedem Blitz eine halbe Ewigkeit warten mussten und auf den Fotos jeder rote Augen hatte, ohne sie wären viele Erinnerungen unwiderbringlich verloren gegangen. Das lag wohl auch daran, dass wir auf vielen Bildern voll wie Scheißhaus waren und sogar Schwierigkeiten hatten, uns am Morgen danach an die vorherige Nacht zu erinnern. Dabei war die Arschcam sozusagen unser zweites Gedächtnis, unser gutes Gewissen und manchmal auch das schlechte. Sie hat uns einen Spiegel vorgehalten und gezeigt, wie sich Menschen in extremen Lebenslagen verhalten können und das völlig ungeschminkt und unzensiert.
Arschcam, wir werden dich nie vergessen. Wir werden deiner jedesmal gedenken, wenn wir uns wieder all die Fotos vor Augen führen. Aber es gibt noch Hoffnung, denn zum Glück ist mit ihrem Ableben nicht alles verloren. Ein Nachfolger ist bereits in Sicht: Die Arschcam II wird das schwere Erbe antreten und in die Fußstapfen ihrer Vorgängerin treten. Mit höherer Auflösung und leicht verbesserten Funktionen wird ihr das vielleicht sogar gelingen. Die ersten Fotos sind bereits im Kasten und wir hoffen auf das Beste.
In diesem Sinne: The Show must go on!
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